Ein Monat Vietnam liegt hinter uns. Wir hatten diesen Monat bewusst nahezu ungeplant gelassen, da wir ausprobieren wollten, ob spontaner zu reisen für uns funktioniert. Die ersten drei Tage in Hanoi und der Weiterflug von Saigon nach Indonesien standen bereits fest und ein paar Anhaltspunkte hatten wir im Kopf. Als wir versuchten, doch schon mal Aktivitäten und Transporte im Voraus zu recherchieren, mussten wir feststellen, dass online eher überhöhte Preise verlangt werden. In Hanoi angekommen, haben wir zunächst gelernt, welche Rolle der bei uns in Deutschland so wichtige Bürgersteig in einer überfüllten Stadt spielt: Er ist für vieles zu nutzen, aber Fußgänger haben nahezu keinen Platz darauf, denn es müssen Roller abgestellt, Autos geparkt, Essen gekocht, Tisch und Stühle für das Strassenrestaurant aufgestellt werden und jeder übriggeblieben Quadratzentimeter wird von den angrenzenden Läden beansprucht. All das, während auf der Straße beständig hupende Autos und Roller, klingelnde Rikscha-Fahrer und rufende Verkäufer mit ihren mobilen Verkaufsständen auf Handwagen sich den Platz mit den vielen Fußgängern teilen. Das war beeindruckend und etwas anstrengend. Recht schnell haben wir dann in Gesprächen mit unserer Vermieterin erkannt, wie es für uns weiter gehen sollte und auch mit ihrer Hilfe weitere Unterkünfte und Aktivitäten gebucht. An manchen Stellen hat Vietnam uns etwas überfordert, auch weil zum Beispiel eine Nachtfahrt in einem Luxus VIP Sleeper-Bus mit eigener Einzelkabine bei „liegendem“ Transport nicht unbedingt dazu geeignet ist auch wirklich Schlaf zu finden. Zu viele Kurven, zu viele Geräusche (Hupen ist immer wichtig: Achtung wir kommen!) und dann noch die europäischen Körperabmessungen, die ab 1,80 m nicht kompatibel zu den vorgesehenen Schlafplätzen sind. Insgesamt haben wir Vietnam aber schon ins Herz geschlossen. Spätestens seit wir in Hoi An am Rande der Stadt in den Reisfeldern gewohnt haben, sehr viel Ruhe bekommen haben und entzückende Cafés und Restaurants besuchen konnten. Auch wenn einige landschaftlich sehr schöne Orte wie die Halong Bucht (mit der angrenzenden Lan Ha Bucht) und Ninh Binh touristisch für unseren Geschmack bereits deutlich über das Ziel hinausgeschossen sind meinen wir: Wir kommen wieder, denn es gibt noch viel zu entdecken, manches zu Vertiefen oder auch beim nächsten Mal besser zu machen.